Aachen. Josef Snobl möchte eine Geschichte erzählen.
Die Geschichte der Hüttenstraße. Und da er Künstler ist,
wird er dies in Bildern tun. Fünf großformatige (Foto-)Collagen
sollen es werden, die im Laufe des Jahres an den Fassaden einiger Häuser
entlang der Straße angebracht werden. „Ich will die Geschichte
der Straße erzählen.
Das ist sehr spannend“, sagt Snobl. Snobl wird damit einen besonders
schönen Schlussstrich unter die Neugestaltung der Hüttenstraße
ziehen. Genau so sollte man es ausdrücken. Nachdem die Straße
Dank eines millionenschweren Förderungsprogramms in eine Art Boulevard
durch Rothe Erde umgewandelt wurde, werden in diesem Jahr also abschließende
künstlerische Akzente gesetzt. Dies war in der Städtebauförderung
nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz von Anfang an vorgesehen.
Von den rund 70 000 Euro Kosten für das Kunstprojekt stammen 90 Prozent
aus dem Fördertopf. Die entsprechenden politischen Beschlüsse
sind längst gefasst, die Umsetzung wird nun noch einmal
in der BezirksvertretungMitte vorgestellt.
Die Zeit drängt. „Wir müssen in diesem Jahr unbedingt
umsetzen“, sagt Dezernentin Gisela Nacken. Aber was heißt
hier „müssen“? Gisela Nacken freut sich auf die Umsetzung.
„Das wird etwas ganz Besonderes. Ein richtiger Hingucker, der den
Scheinwerfer auf dieses interessante Viertel legen wird“, sagt sie.
Konkret sieht das Konzept (mindestens) fünf großformatige Fototapeten
vor. Derzeit laufen Gespräche mit den Hauseigentümern. „Ich
will Leben, Bewohner und Geschichte der Hüttenstraße miteinander
in Collagen verschmelzen“, sagt der Kölner Künstler Snobl.
Zur Geschichte der Hüttenstraße zählt freilich auch der
Continental-Bahndamm. Der wird zwar nicht künstlerisch gestaltet
aber immerhin in einer weiteren Maßnahme gereinigt und neu ausgeleuchtet.
„Die Unterführung hat eine wichtige Scharnierfunktion zur Vernetzung
der Quartiere Rothe Erde und Ostviertel“, steht es in einem Verwaltungsschreiben.
Und: „Der Zustand ist gestalterisch und funktional sehr schlecht.“
Mit anderen Worten die Unterführung ist schlicht und einfach hässlich.
30 000 Euro wird die Reinigung des aus roten Ziegeln gemauerten Bogens
und des Natursteinsockels samt neuer Deckenbeleuchtung und indirektem,
farbigem Licht an Fuß- und Radweg.
So soll der Weg nach Rothe Erde aus dieser Richtung freundlicher werden.
Auch für Josef Snobl. Demnächst will sich der Künstler
mit seiner Kamera auf den Weg durch das Viertel machen. Er freut sich
auf die Menschen und ihre Geschichten. Die will er dann mit seinen Collagen
erzählen.
Aachener Zeitung
3.1.2007
muralefotografie
Kunst in der Hüttenstraße
Aachen Rothe Erde
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Roger Bröchler & Josef Snobl GBR
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